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Die Zukunft hat ihren Ursprung im Vergangenen

München, 20.12.2012

Zum Jahreswechsel wirft Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), in seinem Leitartikel einen Blick zurück auf die Sozial-, Gesundheits- und Berufspolitik des vergangenen Jahres. „Prägend für 2012 waren vor allem die ärztliche Nachwuchsproblematik, Versorgungsengpässe im ambulanten und stationären Bereich und die Aufkündigung des Generationenvertrags aufgrund der demografischen Entwicklung“, erklärt Kaplan. Diese Problemfelder seien nun bei der Politik angekommen.

Positiv äußert sich der Präsident auch über die nunmehr beschlossene Abschaffung der Praxisgebühr, die von Anfang an eine Fehlkonstruktion gewesen sei und nur lästige Bürokratie verursacht habe. „Dass die Koalition diese ‚Maut‘ zum 1. Januar 2013 gestrichen hat, ist richtig, um etwas von den Überschüssen der Krankenkassen an die Versicherten weiterzugeben“,
betont Kaplan. Zugleich müsse man den Krankenkassen einen finanziellen Ausgleich aus dem Gesundheitsfonds auszahlen sowie über wirksame und wirkliche Steuerungsinstrumente nachdenken und diese dann auch konsequent einsetzen.

Der Transplantationsskandal habe die Ärzteschaft hart getroffen, schreibt der Präsident. „Im Sinne der Bereitschaft zur Organspende müssen wir dies gemeinsam mit den Beteiligten und der Politik sauber aufarbeiten.“ Kaplan kritisiert auch die in diesem Jahr vorgenommene „Skandalisierung der Medizin“ durch die „Fangprämien-Studie“ der Universität Halle-Wittenberg, den Vorwurf der Mengenausweitung bzw. der steigenden Operations-Häufigkeit, die vielen Medienberichte mit dem Tenor „Ärztepfusch vertuscht“ genauso wie die Diskussionen nach dem BGH-Urteil zur „Bestechlichkeit“.

Der BLÄK-Präsident schaut auch auf das kommende Jahr. Folgende drei Top-Themen werden die Gesundheitspolitik 2013 bestimmen: die zunehmende Industrialisierung/Ökonomisierung der Medizin, die zukünftige Finanzierung von Gesetzlicher Krankenversicherung und Privater Krankenversicherung und die Heilkundeübertragung an andere Gesundheitsberufe.

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