Wie (un)gesund lebt Deutschland?
Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), geht im Leitartikel der Septemberausgabe 2018 des Bayerischen Ärzteblattes auf die Studie der Deutschen Krankenversicherung (DKV) 2018 gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln ein, die untersucht, wie gesund Deutschland lebt. Das erschreckende Ergebnis: Deutschland geht die Luft aus und wir werden immer mehr zu Bewegungsmuffeln. Ein neuer Negativrekord lässt das Erreichen des Richtwertes für gesundes Leben deutschlandweit erstmals unter die Zehn-Prozent-Marke rutschen.
Quitterer thematisiert im Beitrag auch „Big Data“, sind doch Gesundheitsdaten solcher Studien von landesweitem Interesse. Aussagen zur Häufigkeit bestimmter Erkrankungen könnten unterstützen, den künftigen medizinischen Versorgungsbedarf in der Bevölkerung abzuschätzen. Da sei es nicht verwunderlich, dass gerade heute, in Zeiten der Digitalisierung, über Big Data in der Medizin heftig diskutiert werde. Der Abgleich mit Datenbanken biete für viele Patienten, bspw. Aids- oder Krebspatienten, große Chancen. „Aber wie sicher sind Patientendaten? Wie funktioniert Profiling?“, hinterfragt der Präsident.
Es sei ein alarmierendes Ergebnis, das die Studie liefere. Wir alle stünden in der Verantwortung, Umfelder und Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen jeder Gesundheit leben könne. Bewegungsmangel, sitzender Lebensstil sowie die Regeneration von unterschiedlichsten Stressoren im Alltag seien die Kernpunkte, denen sich gerade Ärztinnen und Ärzte stellen sollten – heute. In diesen Punkten bestünde noch massiver Handlungsbedarf. Gesundheitsförderung sowie Verhaltens- und Verhältnis-Prävention seien gefragt, damit die Zahl der Patientinnen und Patienten, die an Zivilisationskrankheiten leiden, nicht noch weiter zunehme. In erster Linie sei es der Mensch selbst, der für seine Gesundheit verantwortlich sei, diese Verantwortung aber gern abgebe. „Brauchen wir wirklich eine Uhr am Handgelenk, die uns daran erinnert, dass wir heute unser Laufpensum noch nicht erledigt haben oder uns über die zugeführten Kalorien informiert?“
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