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Weihnachten 2019

„Europäische Pharmafirmen müssen wieder forschen und investieren, denn Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind nicht hinnehmbar“, schreibt Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) im Leitartikel der Dezemberausgabe des Bayerischen Ärzteblattes. 2019 seien bislang 127 als versorgungsrelevant eingestufte Wirkstoffe von Lieferengpassmeldungen betroffen. „Es ist nicht hinnehmbar, dass immer wieder Impfstoffe und Medikamente nicht verfügbar sind. Arzneimittel-Lieferengpässe können die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten gefährden“, betont Quitterer. Forschung und Investitionen europäischer Pharmafirmen seien deshalb unverzichtbar, insbesondere die Entwicklung neuer Antibiotika. „Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind – zwar nicht immer – auch häufig mit therapeutisch relevanten Versorgungsengpässen gleichzusetzen, so etwa bei Blutdrucksenkern, verschiedenen Antibiotika und Impfstoffen. Manchmal stehen keine geeigneten Alternativen zur Verfügung“, so Quitterer weiter.

Warum komme es immer wieder zu Lieferengpässen bei Arzneimitteln? Zum einen können globale Lieferketten mit einer Konzentration auf wenige Herstellungsstätten für Arzneimittel und Wirkstoffe Ursache sein. Ebenso könnten Qualitätsmängel bei der Herstellung oder Produktions- und Lieferverzögerungen bei Rohstoffen Engpässe hervorrufen. „Ein wesentlicher Grund liegt sicherlich an dem erheblichen Kostendruck, der dazu geführt hat, dass viele Arzneimittelgrundstoffe im Ausland hergestellt werden, vor allem in Fernost“, betont Bayerns Ärztechef.

Weihnachten sei auch die Zeit des Innehaltens und des Nachdenkens. Zeit, das vergangene Jahr anzuschauen und sich zu fragen: Was hat uns bewegt? „Zweifelsohne eine nie dagewesene Gesetzesflut aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG). Aber auch der Galopp in die Digitalisierung, ohne die Deutschland auf dem internationalen Markt nicht mithalten könne, wenn man gerade auf dem Gesundheitsmarkt nicht kräftig investiere“, so Quitterer abschließend.

Gedanken von Dr. Gerald Quitterer zu „Weihnachten 2019“ lesen Sie in der Dezemberausgabe des Bayerischen Ärzteblattes unter www.bayerisches-aerzteblatt.de.

Pressestelle

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