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Spitzenmedizin hat ihren Preis

München, 4. November 2011

„Arbeitskämpfe sind unangenehm, aber manchmal notwendig, um gerechtfertigte Forderungen durchzusetzen“, erklärte Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) mit Blick auf die stockenden Tarifverhandlungen für die Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken. Ab dem 7. November streiken nach Angaben der Mediziner-Gewerkschaft Marburger Bund (MB) Ärztinnen und Ärzte an 23 deutschen Universitäts-kliniken im Tarifbereich der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für einen besseren Tarifvertrag.

Ärztinnen und Ärzte an Unikliniken kümmern sich um Spitzenmedizin, Forschung und Lehre. Trotz dieses großen Aufgaben- und Verantwortungsbereichs würden sie im Vergleich zu anderen Klinikärzten am schlechtesten bezahlt. Kaplan unterstützt deshalb die Forderungen des MB für eine bessere Bezahlung der Nachtarbeit, die Einführung einer modernen Gehaltsstruktur und einem Inflationsausgleich. Es dürfe nicht sein, dass die Arbeit von Ärztinnen und Ärzten an Unikliniken in der Nacht und am Wochenende schlechter bezahlt werde als tagsüber an Werktagen. Jeder Handwerker verlange bei Nachteinsätzen schließlich auch einen entsprechenden Zuschlag. Außerdem müsse der Tarifvertrag in Zukunft für alle im Landesdienst angestellten Ärzte gelten.

„In Zeiten leerer Kassen ist es nachvollziehbar, dass die Arbeitgeber in den Verhandlungen zuerst knauserig sind“, meinte Kaplan. Hier seien jedoch der Gesetzgeber und das jeweilige Land gefordert. Es darf und kann aber nicht sein, dass Ärzte an Unikliniken schlechter gestellt seien als Ärzte an kommunalen und privaten Kliniken. Angemessen bezahlte Klinikärzte seien einerseits wichtig für eine gute Patientenversorgung, andererseits aber auch für die Nachwuchsgewinnung, betonte Kaplan.

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