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Gesundheitsfachberufe wollen Ausbildungen reformieren

Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen diskutiert Herausforderungen der Zukunft


Berlin, 22.03.2012
Das veränderte und erweiterte Krankheitsspektrum in einer alternden Gesellschaft und der
medizinisch-technische Fortschritt stellen immer höhere Anforderungen an die Gesundheitsberufe. Gleichzeitig werden in Deutschland nicht nur die Ärzte knapp, auch bei anderen Berufsgruppen ist der Fachkräftemangel spürbar oder zumindest absehbar. Wie müssen sich die Gesundheitsfachberufe weiter
entwickeln, damit sie diese enormen Herausforderungen bewältigen können? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen bei der Bundesärztekammer bei ihrer jährlichen Sitzung in Berlin. Die Vertreter der 40 Verbände kamen überein, dass die Ausbildung in
den verschiedenen Berufen flexibler und durchlässiger gestaltet und die Ausbildungsinhalte dringend reformiert werden müssen. Ergänzend sind Formen akademischer Ausbildung zu erproben
und weiter zu entwickeln, die für einige Berufe und Funktionen eine sinnvolle und notwendige Option darstellen können.

„Viele Gesundheitsberufe arbeiten derzeit berufsübergreifend an neuen Konzepten der Ausbildung, der Fortbildung und des lebenslangen Lernens. Das ist Ausdruck einer neuen Kultur der interprofessionellen Zusammenarbeit“, sagte Dr. Max Kaplan, Vizepräsident der Bundesärztekammer und neuer Vorsitzender
der Fachberufekonferenz.

Der BÄK-Vize sieht aber auch den Gesetzgeber gefordert. DieRegierung habe mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz positive strukturelle Weichenstellungen für die Sicherstellung der
Versorgung durch Ärzte vorgenommen. Nun müsse sich die Politik auch den vielfältigen Problemen in den vielen anderen Gesundheitsberufen zuwenden Es besteht dringender Handlungsbedarf, die Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen der medizinisch-technischen Assistenzberufe zu novellieren.

Darüber hinaus wurden Konzepte einer generalisierten Pflegeausbildung vorgestellt sowie neue akademische Ausbildungswege für Gesundheitsfachberufe. Kontrovers verlief die Diskussion um die Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten, sowohl zur Arztentlastung als auch um die Gesundheitsberufe
attraktiver zu gestalten. Festgestellt wurde abschließend, dass, trotz unterschiedlicher Sichtweisen in Einzelfragen, das gemeinsame Ziel der Mitglieder der Fachberufekonferenz eine gemeinsame und kooperative Patientenversorgung auf hohem Niveau ist.

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