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Wie sage ich es meinen Patienten?

„Kommunikation ist eine Schlüsselqualifikation für Ärztinnen und Ärzte, deren Bedeutung häufig unterschätzt wird“, erklärt Dr. Wolfgang Rechl, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), anlässlich des Tages der Patientensicherheit am 17. September 2017. Dieser Aktionstag ist dem Thema Kommunikation im Gesundheitswesen gewidmet. Das Motto „Wenn Schweigen gefährlich ist“ soll alle Beteiligten für eine konstruktive, transparente und faire Kommunikation sensibilisieren. Eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation sei von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Behandlung. Sie helfe, die richtige Diagnose zu stellen, die passende Therapie zu finden und erfolgreich durchzuführen. Ärztinnen und Ärzte führen jeden Tag viele Gespräche mit ihren Patienten, nicht selten müssen dabei auch schlechte Nachrichten überbracht werden. Gerade in solchen Situationen sei eine intensive Kommunikation wichtig, denn schnell könnten Sorgen und Ängste entstehen.

„Ein gutes Training der kommunikativen Kompetenzen in der ärztlichen Aus-, Weiter- und Fortbildung ist wichtig und sollte nicht als lästige Pflichtübung abgetan werden“, meint Rechl. Ziel sei in seinen Augen, dass alle an der Patientenversorgung Beteiligten untereinander und mit Patienten und deren Angehörigen gut kommunizieren. Dazu sei es notwendig, Gespräche auf Augenhöhe zu führen und gut zuzuhören. Man sollte sich in die Welt des Patienten versetzen und auf das medizinische Wissen des Gegenübers Rücksicht nehmen. „Wer mit für den Empfänger unverständlichen Fachausdrücken um sich wirft muss sich nicht wundern, wenn die Kommunikation schief geht“, ist Rechl überzeugt. Ein Problem sei allerdings der Zeitdruck im ärztlichen Alltag. Häufig würde man sich gerne mehr Zeit für das Gespräch mit dem Patienten nehmen, aber der nächste Patient warte bereits. Hier könnten auch die Patienten einen Beitrag leisten, indem sie sich vorbereiteten und Fragen an den Arzt schon vorab aufschrieben. Drücke sich ein Arzt unverständlich aus, sollte der Patient nachfragen. Ganz wichtig sei der Gesprächsabschluss: Hier gehöre geklärt, ob es noch Unklarheiten gebe und wie es weitergehe. Durch mehr Verständlichkeit steige schlussendlich auch die Mitarbeit und Kooperation des Patienten.

Pressestelle

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