Skip to main content

Montgomery: Opferhilfe ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft

Berkin, 29.11.2012

„Ein Verbrechen passiert nicht nur den anderen. Schon morgen können wir selbst oder die eigene Familie betroffen sein. Deshalb haben wir alle die Verpflichtung, unseren Beitrag zu leisten, Opfer von Kriminalität in ihrer schweren Zeit zu unterstützen und zu begleiten.“ Das sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery anlässlich des 23. Mainzer Opferforums (29/30.11.), einer Veranstaltung des WEISSEN RINGS. Der WEISSE RING nehme eine enorm wichtige gesellschaftliche Aufgabe als Opferschutzorganisation wahr. „Opferhilfe ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Aus diesem Grund unterstützt die Bundesärztekammer die Kampagne des WEISSEN RINGS ‚Sei Stark. Hol Dir Hilfe!‘“, sagte Montgomery.

Der WEISSE RING veranstaltet das 23. Opferforum, um mit Experten aus Politik, Justiz, Polizei, Verwaltung und Wissenschaft aktuelle und für Kriminalitätsopfer bedeutsame Fragen zu diskutieren. Mit dem Aufruf „Sei stark. Hol dir Hilfe!“ appelliert der WEISSE RING an die Opfer von Kriminalität und Gewalt, sich Unterstützung zu suchen, um die schwierige Lebenssituation baldmöglichst zu bewältigen. Die Kriminalitätsopfer sind daher ebenso Thema der Veranstaltung wie konkrete Hilfen in den unterschiedlichen Formen.

Der Bundesärztekammer-Präsident wies daraufhin, dass viele von Gewalt betroffene Menschen medizinische Hilfe in den Notfallambulanzen oder bei niedergelassenen Ärzten suchten.

„Wir Ärzte sind oft die Ersten, die mit dem Leid und den Folgen konfrontiert werden, die eine Straftat mit sich bringt.“ Ärzte würden mit vielen Erscheinungsformen von Gewalt konfrontiert, auch mit seelischen Verletzungen. „Deshalb wollen wir diesen Patienten mit der Kampagne Mut machen, Hilfsangebote anzunehmen“, sagte Montgomery.
Der Aufruf des WEISSEN RINGS richte sich aber nicht nur an Menschen, die Gewalt erfahren haben, deren Angehörige oder Ärzte. Ein Kriminalitätsopfer habe lebenslänglich mit den Folgen zu kämpfen. Oftmals sei auch die finanzielle Existenz ruiniert. Dennoch hätten Opfer und ihre Angehörigen häufig nicht nur mit körperlichen sowie seelischen Folgen zu kämpfen, sondern sogar mit Missachtung, Häme oder Vorwürfen, zu unvorsichtig gewesen zu sein. „Alle Bürger sind deshalb aufgefordert mitzuhelfen, dass Menschen das Erlebte besser verarbeiten können. Diese Aufgabe des Opferhilfegedankens sollte nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern eine Verpflichtung sein“, sagte Montgomery.
www.weisser-ring.de