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Kooperation statt Konkurrenz

„Die Zeit ist reif, den unsichtbaren Graben zwischen Versorgungssektoren in der Prävention, Kuration – ambulant/stationär – und Rehabilitation zu überwinden und Kooperation, Koordination und Kommunikation zwischen den Sektoren zu verbessern – horizontal und vertikal“, schreibt Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) im Leitartikel der Juli/August-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes. Anstatt in einer Schockstarre zu verharren und in die innere Immigration zu gehen, müssten Ärztinnen und Ärzte sich neu ausrichten, um in der Medizin wieder die Führungsrolle zu übernehmen. Innovative Modelle müssten eine umfassende Gesundheitsversorgung für alle Einwohner einer Region sicherstellen, wobei ein populationsorientierter Ansatz mit (Präventiv-)Angeboten für verschiedene Bevölkerungsgruppen, notwendig sei. Hierbei sei auch eine systematische und koordinierte Einbeziehung verschiedener Berufsgruppen/Einrichtungen notwendig, gegebenenfalls mit Elementen der integrierten Versorgung. „Der Fokus dieses Betreuungskonzepts ist verstärkt auf Prävention, Rehabilitation sowie die Behandlung chronisch kranker Patienten gerichtet und zielt auf eine stärkere Gesundheitskompetenz des Patienten selbst und seines sozialen Umfelds ab“, schreibt Kaplan. Neben dem Aufbau eines ambulanten Netzwerks zwischen Ärzten, Psychotherapeuten, Apothekern, Heilmittelerbringern, ambulanten Pflegediensten oder Gesundheitshandwerkern sei eine abgestimmte Zusammenarbeit mit stationären Einrichtungen von der Akutversorgung bis zur Rehabilitation notwendig, wobei der sektorenübergreifende Charakter einen immer größeren Stellenwert einnehmen werde.

Wie notwendig eine intra- und interprofessionelle sowie sektorenübergreifende Versorgung sei, zeige sich derzeit in der Notfallversorgung. „Notwendig sind hier eine intensive Kooperation zwischen den Notaufnahmen in Kliniken und den vertragsärztlichen Versorgungsstrukturen sowie der Ausbau der Kooperation mit den Arztnotrufzentralen, Leitstellen und Fahrdiensten. Zur Koordinierung der Notfallversorgung müssen eindeutige, für die Patienten erkennbare Strukturen vorgehalten werden“, so der Präsident. Entscheidend sei, dass die Patienten über die Strukturen entsprechend informiert würden, beispielsweise durch Informations- und Aufklärungskampagnen über die Benutzung von Notfalleinrichtungen sowie über die neuen sektorenübergreifenden Versorgungsangebote.

Mehr zu „Kooperation statt Konkurrenz“ lesen Sie in der Ausgabe 7-8/2017 des Bayerischen Ärzteblattes unter www.bayerisches-ärzteblatt.de.

Pressestelle

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