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Nichts Neues im „Maßnahmenpaket“

München, 24. März 2010
„Von einem Konzept oder gar von einer Initiative kann hier überhaupt nicht die Rede sein, fehlt es doch an Verbindlichkeit und Konkretisierung“, kontert Dr. H. Hellmut Koch, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), das „Maßnahmenpaket zur ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum“, das am vergangenen Dienstag vom Bayerischen Kabinett verabschiedet worden ist. Auch BLÄK-Vizepräsident Dr. Max Kaplan wertet den Kabinettsbeschluss „mehr als enttäuschend“. „Die Staatsregierung sieht sich wohl in der Mediatorenrolle und verteilt die Aufgaben an die Selbstverwaltung und an den Bund. Die Strukturverbesserungen sollen wohl wir Ärztinnen und Ärzte selbst finanzieren“, so der Vize, der selbst als Facharzt für Allgemeinmedizin im Allgäu niedergelassen ist.

Das „Maßnahmenpaket zur ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum“ berge nichts Neues. Die Zahlen seien bekannt, aber konkrete Vorschläge fehlten. Die BLÄK fordere seit Jahren finanzielle Anreize für die Hausarztpraxis-Gründung, infrastrukturelle Maßnahmen auf dem Land, bessere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und Entlastung bei den Bereitschaftsdiensten für Allgemeinmediziner, Verbesserungen bei der Tarifstruktur und vor allem die Novellierung der Bedarfsplanung.

Dem sich abzeichnenden Mangel an Hausärzten in mittlerweile 14 Landkreisen Bayerns will die Staatsregierung jetzt mit einem Maßnahmenpaket begegnen. Um die medizinische Versorgung im ländlichen Raum dauerhaft zu sichern, sollen junge Ärztinnen und Ärzte künftig auch durch finanzielle Anreize und durch Erleichterungen beim Praxisaufbau in medizinisch unterversorgte Regionen gelockt werden, heißt es im Kabinettsbeschluss. Das angebliche Gesamtkonzept soll zum Erhalt einer wohnortnahen und flächendeckenden Betreuung beitragen.

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