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Frauen dominierte Berufe müssen besser bezahlt werden

Forderungen des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. zum Equal Pay Day am 23. März 2012

23.03.2012
Beim morgigen Equal Pay Day sind auch Vertreterinnen der Berufe dabei, die
auf so gut wie gar keine männlichen Vergleichswerte verweisen können: Medizinische,
Zahnmedizinische und Tiermedizinische Fachangestellte; mehr als 98 Prozent der Berufsangehörigen sind weiblich.
„Dass wir uns an den Aktionen beteiligen, die auf das Ungleichgewicht zwischen männlichen
und weiblichen Beschäftigten aufmerksam machen, hat einen einfachen Grund: In Deutschland
wird die gewaltige Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen von 23 Prozent
auch damit erklärt, dass Frauen selbst in solche Berufe gehen, in denen weniger bezahlt
wird. Diese Argumentation muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden“, sagt Margret Urban,
stellvertretende Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. und Ressortleiterin
Tarifpolitik. „Wenn Arbeit daran gemessen wird, welchen Wert sie für die Gesellschaft
bringt, dann müssten gerade Frauen dominierte Berufe besser bezahlt werden. Im Sozialund
Gesundheitswesen sind es vor allem weibliche Beschäftigte, die mit besonderer Empathie
und fachlicher Kompetenz Patienten betreuen.“
Um Geschlechtergerechtigkeit in der Lohnfindung zu schaffen, fordert der Verband medizinischer
Fachberufe e.V. deshalb:
- Die gendergerechte, diskriminierungsfreie Bewertung der Arbeitsleistungen
- Die Beseitigung geschlechterspezifischer Ungleichheiten, um eine Gleichwertigkeit der bisher von Frauen
  dominierten Berufe mit den technischen, kaufmännischen und verwaltenden Berufen herzustellen
   – im Hinblick auf Qualifizierung und Entlohnung
- Die Einführung eines Verbandsklagerechtes, um die Anwendung diskriminierender Arbeitsbedingungen
  und Entlohnungssysteme zu verhindern
- Die Einführung einer Verpflichtung für alle Arbeitgeber/innen, bestehende Tarifverträge
  anzuwenden
- Die Einführung eines Mindestlohns bzw. einer gesetzlichen Lohnuntergrenze zur Existenzsicherung
- Die Verabschiedung eines Gleichstellungsgesetzes für die Privatwirtschaft, u.a. mit der Verpflichtung
  zur Schaffung von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen
- Die Änderung des bestehenden Steuersystems, um Chancengleichheit für Männer und Frauen zu
  garantieren

Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. wurde 1963 als Berufsverband der Arzthelferinnen (BdA) gegründet und vertritt als Gewerkschaft seit 1980 auch die Interessen der Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen. Mit den neuen Ausbildungsordnungen für Arzt-, Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen (neu: Medizinische, Zahnmedizinische und Tiermedizinische Fachangestellte) änderte der Verband 2006 seinen Namen in Verband medizinischer Fachberufe e.V. Die Berufsgruppe der Medizinischen, Zahnmedizinischen und Tiermedizinische Fachangestellten ist mit rund 633.000 Angehörigen die größte Berufsgruppe im ambulanten Gesundheitswesen.
Alle Infos auf www.vmf-online.de

Pressekontakt:
Heike Rösch
Pressebüro des
Verbandes medizinischer Fachberufe e.V.
Valterweg 24/25, 65817 Eppstein
Tel: 06198/5 75 98 78, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Margret Urban
2. stellvertretende Präsidentin, Ressort Tarifpolitik
des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V.
Tel: (0 30) 3 31 97 39
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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